Thema:
Re:gut auf den punkt gebracht. flat
Autor: Knight
Datum:02.07.17 11:53
Antwort auf:Re:gut auf den punkt gebracht. von jabbathehutt

>>genau das beschreibt für mich durchschnittliche filme. und davon gibt es innerhalb des superheldengenres inzwischen echt zuviele - dabei ist es erst vor 9 jahren richtig durchgestartet.
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>Es ist totgerittene Erfolgsformel.
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>Wenn man sich aber überlegt, wie Superheldenfilme vor 30 jahren aussahen- und wie heute, ist das noch immer ein stöhnen auf hohem Niveau.


Nein das finde ich gar nicht. Batman von '89 ist ein interessanterer und inhaltlich progressiverer Film als das meiste was Disney/Marvel und DC aktuell auf die Leinwände klatschen. Warum sollte ich für belanglose Durchschnittskost dankbar sein in einer Zeit in der man die Talente, das Geld, die Technik UND einen reichhaltigen Fundus an Geschichten hätte um aus jedem Film soviel mehr zu machen? Müssen sie halt nicht jedes Jahr 10 von den Dingern raushauen wenn keine konstant hohe Qualität garantiert werden kann. Wer spass daran hat nebenher Unterhaltung zu produzieren soll Fernsehserien machen...oh, Moment mal!

>Damit sage ich aber ausdrücklich nicht, dass es für alle Ewigkeiten so weitergehen darf.
>Ich gehe davon aus, dass Superheldencomicverfilmungen weiterhin als Familienfilm und parallel dazu auch Filme ala Logan und Deadpool laufen werden.


Familienfilme waren aber auch einmal mehr als die oben erwähnten belanglosen ADHS-Blockbuster. Siehe E.T., siehe Indiana Jones, siehe Star Wars.

>Und damit wird ja auch jeder bedient.
>Ich weiß gar nicht, warum nun jeder Film immer dem aktuell erfolgreichsten nacheifern muss.


Muss er nicht aber als eigenständiges Werk mit gut geschrieben Charakteren und einer spürbaren Progression versehener Film sollte er schon funktionieren, nicht?

>Ich brauche bei Marvel nicht mehr Blut.

Ich auch nicht. Blut und eine düsterere Atmosphäre machen die Filme nicht besser (siehe DC) sondern lediglich blutiger und düsterer. Die blassen Figuren und konsequenzlosen Handlungen bleiben aber dieselben. DAS muss korrigiert werden.

>Ich brauche eher dort frischen Wind im storytelling.
>Captain2 hat es geschafft.
>Antman auch.


Sehe ich auch so. Wobei Ant-Man dennoch wieder an einem blassen Gegenspiel gelitten hat. Und was Marvel endlich kapieren muss ist, dass ein Film mit glattgeschliffenen Pfadfinderhelden ZWINGEND einen gut ausgearbeiteten Gegenspieler brauchen um der Handlung irgend eine Form von Relevanz zu verleihen. Interessanterweise ist ausgerechnet Batman, der Charakter der für sich genommen so voller Fehler, voller Ecken und Kanten ist, jener Comicheld mit der mit Abstand grossartigsten Roguesgallery von allen ist - obwohl er sie überhaupt nicht brauchen würde!

>In Teilen hat es auch Dr. Strange geschafft.
>Die Filme müssen ja nicht alle allen gefallen.


Strange krankt daran viel zu mächtig zu sein und keine Angst vor irgend einer Gefahr haben zu müssen. Und weil das Problem Bösewicht von oben auch hier zutrifft fand ich den folglich nicht sonderlich interessant.

>Mir war Deadpool viel zu platt und stumpf.
>Aber deshalb hat er durchaus seine Berechtigung.
>Logan war mitunter zäh wie eine gebratene Schuhsohle und verhersehbar wie eine Folge GZSZ.
>Und trotzdem hat er mir in weiten Teilen gefallen und Spass gemacht.
>
>Was ich sagen will- nehmt die Filme wie sie sind und filetiert doch nicht jeden Scheiss.


Uninteressante Charaktere und einen belanglosen Plot ohne echte Konsequenzen nennst du "jeden Scheiss"? Was genau gibt es denn wichtigeres an einem Film?

>Ein Totalausfall war nämlich in den letzten Jahren kaum dabei.
>(Fantastic4 und GreenLantern lassen wir mal besser in der Versenkung)


Aber sehr gute Filme halt leider auch nicht. In 75% der Fälle einfach denselben mutlosen Film immer und immer wieder.


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