Thema:
Re:Was ist eigentlich der Durchschnitt? ACHTUNG LANG! flat
Autor: magus
Datum:23.06.17 12:27
Antwort auf:Re:Was ist eigentlich der Durchschnitt? ACHTUNG LANG! von Wurzelgnom

>Seine Meinung. Mich haben diverse Szenen und Momente gut gepackt, wenn das passiert ist es alles, nur kein Mittelmaß.

Absolut. Der Film es zu gut geschafft die richtigen Emotionen in mir auszulösen um da von Mittelmaß zu sprechen.  

>Nur wie legt man das fest?
>Wenn in einem Jahr der xte Revengethriller erscheint, verdreht man vermutlich die Augen weil es Story technisch dann 08/15 ist.


Wir haben schon seit Jahrzehnten die immer gleichen Geschichten im neuen Gewand. Es gibt da verdammt wenige Filme die noch überraschen können.

>Es gibt aber noch mehr als die Story.
>Wenn die Darsteller sympathisch sind und ihren Antrieb gut vermitteln und der Regisseur seine Arbeit versteht, kann der 15. Film mit immergleicher Geschichte DER Knaller sein.
>In dem Fall wäre auch die Geschichte kein Negativpunkt, der kann ja nix dafür dass er nicht alleine ist.
>Darum zappe ich auch nie weg wenn sich Geschichten im Kino/Trailer wiederholen, weil es nach zig Filmen immer eine Perle geben kann.
>Seien es Superhelden Filme oder sonstwas, reizt der Trailer, spielt alles andere keine Rolle.


Kann ich so unterschreiben! :)


>Siehe oben. Der Film hätte ich Wonder Man heissen können, ich fand den nicht nur gut weil eine Frau die Heldin war.

Jein. Es gibt viele Paralellen zu anderen Superhelden Filmen, aber IMO genug Unterschiede aufweisen und die Hauptfigur zwar Austauschbar zu machen, aber nicht gerade mit einem Mann als Helden.

Es gibt da mehr als genug beispiele in dem Film, die mit einem Mann als Helden anders verlaufen werden. In London so gut wie alle Szenen eigentlich, die den damaligen Sexismus betreffen.

>Ich find die Denke etwas altbacken, ich habe keine Sekunde daran gedacht "hiu, dndlich mal eine Frau".

Ich auch nicht. Das ist ja das gute an dem Film, dass man eben nicht denkt: Die Frau in der Rolle ist unglaubwürdig oder endlich mal ne Frau.

Es ging mir dabei eher um die Rolle der Frau an sich, gerade in diesem Genre.

>Das Gesamtpaket muss stimmen und das kann man nie virher abschätzen.
>Ich fand damals WW scheisse, iron Man, Ant Man usw.
>Wie können die Filme gut werden wenn ich die Figuren mies finde?


Das ist auch die Kunst bei den ganzen Filmen, vorher unbekannte Figuren in ein Licht zu rücken, dass man als nicht kenner vielleicht sagt: Vielleicht sollte ich mir mal einen Comic mit der/dem durchlesen.

Das was Batman von Tim Burton und Iron man damals geschafft haben ist Wonder Woman mit diesem Film definitiv auch gelungen.


>>Kommen wir also nochmal zum heutigen Zeitgeist.
>>
>>Wonder Woman ist in einem von Männern dominierten Genre und Business ein Lichtblick, nicht nur ein Ausblick auf die Zukunft der Frauen auf der großen Leinwand sondern ein beweis dafür, dass man eben nicht nur mit Männern in der Hauptrolle Einspielergebnisse Jenseits der 500 Millionen $ erreichen kann und das Frauen sich nicht mehr verstecken brauchen bzw. nur Ausnahmetalente irgendwas reißen können in diesem Business. Den während es vor 10 Jahren vielleicht noch hieß: Die Ausnahmen bestätigen die Regel, dass Frauen eher weniger Erfolgreich sind im Business und an der Kinokasse, ist es spätestens in der letzten Männerdomäne, den Superhelden Filmen nun endlich auch soweit.
>
>Ich erinner mich noch an den Aufschrei wegen Ghostbusters :)


Ghostbusters hat den riesen Fehler gemacht eine Männertruppe einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen, weswegen der Aufschrei IMO auch irgendwo berechtig war.

Besonders weil der Film ja größtenteils so getan hat, als ob es die echten Ghostbusters nie gegeben hat. Der Film wäre auch anders verlaufen, wenn er nicht so vehemment so getan hätte, was eigenständiges zu sein, obwohl er einfach nur ne billige Kopie der echten Ghostbuster war.

Das ist als ob man plötzlich einen Jenny Bond Film machen würde und dann auch noch so tut, als ob es James Bond niemals gebeben hätte oder er einfach eine Person von vielen gewesen wäre. (Es gab ja ein paar Refrenzen in Ghostbusters aber die waren allesamt dämlich in meinen Augen und haben die Vorlage IMO mit Füßen getreten)

>Was ist an einer Formel schlecht?
>Klar, die Angst dass man dessen überdrüssig wird.
>Ich sag aber dass die Formel kein Garant für miese Filme ist.


Ich wollte die Diskussion nicht zu sehr in die Richtung dieser Formel lenken, aber gerade die genannten Filme haben es nicht geschafft, diese Formel interessant umzusetzen. Das hat Marvel dann auch mit den späteren Filmen kapiert und dann sind die Filme immer besser geworden.

>Dr. Strange war auch so ein Fall. Zauberer? Fand ich damals auch scheisse.
>Aber Dr. Strange hatte für mich kompatible Elemente die ich toll fand.


Dr. Strange war klasse, keine Frage. Er war aber auch deswegen so gut, weil Marvel mit ihren alten Filmen erst mal Fehler machen musste und schlussendlich haben sie auch daraus gelernt.

>Ich finde es immer etwas seltsam wenn man eine Schablone im Kopf hat um diese auf den Film zu legen. Gab es die Story nicht gestern schon? Ok, Abwertung.

Nehmen wir mal Avatar als Beispiel: Story komplett kopiert aber immer noch ein großartiger Popcorn Film mit genug Eigenstängigkeit um Millionen Menschen zu begeistern.

>Ich lass meinem Bauchgefühl völlig freie Hand, entweder der Film holt mich ab, ganz gleich ob Formelhaft oder nicht, oder er lässt mich kalt. Da spielt es auch keine Rolle wenn es die Geschichte des Jahrhunderts ist.

Im Prinzip sind viele Klassiker der Filmgeschichte nur neu erzählte Geschichten. Die Geschichte von Dark Knight haben wir so auch schon zigfach erzählt bekommen in vielen anderen Filmen, aber durch die Figuren und hier und da etwas Eigenständigkeit, gepaart mit tollen Schauspielern und einem Heath Ledger der absolut jeden an die Wand spielt, ist es ein Klassiker des Genres geworden. State of the Art halt an denen sich alle zukünftigen Filme messen müssen.

>
>Ich versuche so gut es geht die Filme isoliert zu sehen.
>Es wäre unfair zu sagen Film x ist doof weil es der 10. seiner Art ist.
>Budget kratzt mich nicht.
>Mich kratzt auch nicht dass die SFX mal nicht perfekt sind.
>Ich werde bei nicht perfekten CGI auch nicht rausgerissen.
>den Gap erledigt meine Vorstellungskraft.
>Und was heißt einfach?
>Die einfachsten Filme können mehr begeistern als ein Arthouse Film, keine Ahnung wieso dass gleich eine Abwertung bedeutet?


Es geht nicht um eine Abwertung sondern um die eigene innere Erwartungshaltung. Wenn ich bei jedem Film erwarte, dass er auf einer Augenhöhe mit den Klassikern des Genres stehen muss um mir zu gefallen, dann kann ich nur enttäuscht werden.

Ich meine damit also, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, was er am Ende im Kino zu sehen bekommt. Das habe ich damals mit zarten 18 Jahren gelernt, als ich das erste mal von einer Fortsetzung (Matrix Revolutions) einfach viel zu viel erwartet habe. Klar ist der Film nicht nur deswegen schlechter gewesen, sondern war Objektiv auch wirklich. Während man heute noch von Matrix spricht (Übrigens die selbe Formel wie bei Marvel) laufen die Nachfolger nur noch unter "ferner liefen"

>
>
>>Weil, wenn man mal realistisch bleibt und sich dieses Genre anschaut, sieht man ja ganz genau, dass es in diesem Gerne vorrangig nicht darum geht irgendwie Anspruchsvoll zu sein und das man, wenn man mal von der Standard Geschichte abweicht, gleich Gefahr läuft abgewatscht zu werden. Batman v Superman bricht mit allen Konventionen des Genres und wurde gnadenlos verrissen.
>
>Frage ist ob es daran lag.
>Aus meiner Sicht hat da überhaupt nichts gepasst und ich fand den komplett schlecht.
>Hätten die Schauwerte wie in der Lagerhalle gepasst, hätte ich den auch trotz miesem Rest vielleicht gut gefunden, auf dieser Ebene.


Ich hab es auch letztes Jahr schon gesagt: Love it or Hate it! Dazwischen gibt es IMO bei BvS nicht viel.

Der Film hat polarisiert und das nicht zu unrecht (Trotz dessen dass ich den Film liebe, erkenne ich ja so gut wie jeden der Kritikpunkte an) aber für mich war der ein auf Zelluloid gebrannter Comic mit allen Ecken und Kanten.


< antworten >