Thema:
Nach jetzt fast drei Staffeln... flat
Autor: Slapshot
Datum:03.04.17 10:50
Antwort auf:Teen Wolf [Serie] von HomiSite

...kann ich dir zustimmen (Serie ist aktuell auf Amazon Prime verfügbar).

Text enthält mehr oder weniger explizite Spoiler. Wer die Serie noch nicht gesehen hat, sollte nicht zwingend weiterlesen.

Vor allem die dritte Staffel legt bisher echt gut vor, fühlt sich aber auch ein wenig an, wie zwei Staffeln, die nachträglich zu einer zusammengeschmissen wurden. Was ich auch dem Umstand zuschreibe, dass es die erste Staffel mit 24 Folgen ist, während die davor mit jeweils 12 ausgekommen sind.

Die von dir kritisierte zweite Staffel fand ich tatsächlich auch etwas schwächer, und die dritte zu Beginn noch etwas holprig. Danach hat sie sich aber um die Druiden-Story sehr gut entwickelt und der zweite Staffelteil setzt mit dem Fuchsgeist imo noch einen drauf. Vor allem auch, weil der Beziehungsteil noch weiter in den Hintergrund rückt.

Das ist auch der größte Schwachpunkt der Serie. Die Teenagerromanzen und emotionalen (Ver-) Wirrungen nerven dezent und drehen sich auch immer wieder um künstlich geschaffene Konflikte.

Auch nervig, dass manche Charaktere eine charakterliche 180 Grad-Wendung hinlegen. Ganz ehrlich: wer sich über Anakin aufregt, der muss über Alison schier verzweifeln. Die mutiert ja quasi über Nacht von der Werwolf-Freundin zur ruchlosen Killerin. Überhaupt der ganze Story-Arc rund um ihren Großvater und seinen Masterplan, um den Krebs zu besiegen. Ich mein... der ganze Plan, nur um am Ende gebissen zu werden? Hätte er das nicht einfacher haben können?

Aber wie schon gesagt: die zweite Staffel fand ich am schwächsten und dass Jackson dann mehr oder weniger sang- und klanglos aus der Serie rausgeschrieben wurde (Ein amerikanischer Werwolf in London!), fand ich dann eigentlich ganz befreiend. Dazu war er am Ende dann doch zu eindimensional, trotz der Mühen der Drehbuchschreiber, ihm dann doch noch irgendwie Tiefe zu verleihen. Am Ende blieb er halt flach und oberflächlich.

Aber! Aber die Serie ist halt auch spannend, hat einige sympathische Charaktere auf Lager, baut geschickt pro (Halb-) Staffel eine geschlossene Handlung auf und verteilt mal mehr, mal weniger geschickte Hinweise, wer denn jetzt eigentlich grad hinter den aktuellen Ereignissen steckt. Das macht Spaß. Also mir.

Dazu kommt, dass man irgendwie an den Charakteren hängt. Und auch, wenn bisher aus der Hauptdarstellerriege keiner ernsthaft zu Tode gekommen ist (und die zur Not einfach wieder aus dem Reich der Toten zurückkommen), fiebert man doch mit ihnen mit. Weil sie einem irgendwie ans Herz wachsen.


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