Thema:
Harakiri, 1962 und 2011 flat
Autor: MOGli
Datum:22.03.17 23:15

Ronin Tsugumo Hanshiro bittet im Landsitz eines Feudalherren, rituellen Selbstmord (Seppuku) begehen zu dürfen, weil er sein Leben in Armut ehrenvoll beenden wolle. In diesen schwierigen Zeiten ist es zuletzt allerdings öfter vorgekommen, dass Arme mit genau diesem Anliegen, allerdings in Hoffnung auf ein Almosen, vorsprachen. In Hanshiros Gespräch mit dem Verwalter des Anwesens werden die Vergangenheiten des Hauses und Hanshiros verbunden und der Ehrenkodex der Samurai beleuchtet.
Mehr will ich nicht verraten. Man könnte den Film als das bezeichnen, was Unforgiven für den Western ist - allerdings deutlich raffinierter erzählt!

Das Original ist in Schwarzweiß gedreht und bietet großartige Einstellungen. Die Kamerafahrten sind super! Mit modernen (d.h. gleichmäßigen) Kameraschwenks wäre der Film in meinen Augen perfekt fotografiert.
Remake ist auch gut, und inszeniert das Leben in Armut noch etwas drastischer, außerdem bietet in einigen Einstellungen Naturaufnahmen mit unglaublich starken Farben.
Die Schauspielerei in dramatischen Szenen ist mir in beiden (und eigentlich allen asiatischen) Filmen immer etwas zu übertrieben. Der Held ist ist in beiden Filmen super, der Verwalter des Landsitzes im Original ist sehr stark gespielt. Das Remake hat die Verwalterrolle etwas geändert, und die Rädelsführer ein wenig zu Comicfiguren gemacht. Dafür war die Chemie eines Paares im Remake sehr viel besser.

Am Ende ist mir das Original etwas lieber, weil das Ende schärfer ist und das Gegenspiel von Held und Verwalter auch. Die Schauspielerleistungen und Figurendetails sind auch besser.


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