Wir sind völlig blind in den Film gegangen und meine Freundin hat mich in der Videothek angebettelt, bitte keinen Sci-Fi-Film (das Genre lies sich noch so ausm Cover erschließen) auszuleihen, weil sie auf das Genre 0 Bock hat, aber ich hatte Gutes gehört und ließ mich nicht abbringen.
Stellte sich als sehr gute Idee heraus, denn wir waren beide von vorne bis fast ganz hinten gefesselt und anschließend begeistert. Das ist wieder einer der Filme, der sich fast ausschließlich auf Elemente beschränkt, die Substanz haben, einem es erlauben, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen und generell von Reizüberflutung à la Hollywood-Blockbuster absehen. Definitiv die Sorte von Film, die ich mir mehr geben sollte.
Die Charakterisierung der 3 Protagonisten war ziemlich vielschichtig, wobei meines Erachtens der Film in den letzten 10 Minuten etwas an Klasse verliert.
Nathan das Supergenie stirbt sehr vorhersehbar und scheint auch keinerlei Plan B für den eventuellen Fall eines Androiden-Ausbruchs gehabt zu haben? Irgendein Knopf, der sie ausstellt? Das fand ich nicht so leicht nachvollziehbar. Ihm muss bewusst gewesen sein, dass von seinen Robotern Lebensgefahr ausgeht und er schützt sich nur via Aussperrung? Hmpf.
Meine Freundin hingegen war relativ zufrieden mit dem Ende. Sie beschwerte sich zwischendrin, dass Sci-Fi immer nur ein Genre von Männern für Männer sei und seufzte, als die Körper der AIs hübsche, perfekt geformte Frauen waren. Der Film schien sich seines Klischees aber bewusst und am Ende nutzt die weibliche AI die Naivität des männlichen, paarungsbereiten Wesens und verzieht sich ohne Rücksicht auf Verluste, was angesichts der Einkerkerungssituation sehr nachvollziehbar war. Das war ziemlich cool, kann beim Zuseher (-oder seherin) aber natürlich zu ambivalenten Gefühlen führen, denn es ist nicht abwegig, Ava in der Situation als Antagonistin wahrzunehmen. Meiner Meinung nach ist sie es nicht und daran ändert auch Calebs sympathische Porträtierung nichts.