| Re:Dankeschön. |  |
>>Oh Gott, wir sind mal einer Meinung.
>
>Nehmt euch doch ein Zimmer. :p
>
Hey, dieses Phänomen dass ich mit Knight nicht nur in der Tendenz auf einen Nenner komme, sondern auch noch aus den gleichen Gründen, ist quasi ein seltenes astronomisches Ereignis und muss entsprechend gewürdigt werden.
>Aber faszinierend (haha), wie stark Meinungen auseinander gehen können. The Motion Picture und Generations find ich mit Abstand am schwächsten, First Contact am besten von den alten Filmen.
>
>Wobei ich bei den Star Trek-Filmen aber auch nicht wirklich darauf achte, ob die der Star Trek-Formel entsprechen. Dazu war und bin ich zu wenig Star Trek-Nerd.
Jo, dementsprechend hat das auch nicht viel damit zu tun ob Meinungen auseinander gehen, denn es geht nicht darum welchen der ST-Vertreter man mag oder nicht, sondern explizit um den Widerspruch die Ausrichtung des Reboots zu kritisieren und gerade First Contact als den Star Trek Gegenentwurf heranzuziehen. Denn speziell First Contact ist nichts anderes als die grobe Skizze für die Ausrichtung welcher der Reboot folgt.
Das einzige was First Contact da qualitativ ein wenig abheben mag, ist das schauspielerische Vermögen von Patrick Stewart, welcher aus dem Aspekt der charakterlichen Fehlbarkeit, welche eben auch gezielt mit dem typischen Idealocaptain bricht, mehr rauszuholen vermag, als es das unglaublich käsige Writing (Captain Ahab) um diesen inneren Konflikt eigentlich zulässt. Das und auch die gut spielende Antagonistin geben First Contact eine punktuell interessante Note, aber freilich auch hier eine, welche mit der klassischen Ausrichtung von Star Trek, wo es nicht um den inneren Konflikt geht, sondern den Konflikt zwischen Menschheit und anderen Rassen, gepaart mit Weltraumphänomenen auf die man während der Forschung stößt, rein gar nichts zu tun hat.
First Contact war so zum erscheinen kein klassischer ST-Film sondern ein charakterfokussierter Actionstreifen im ST-Gewand und somit der geistige Vorgänger zu den Reboots, und eben nicht der Gegenentwurf.
Und die deutlichsten Gegenentwürfe sind dann bizarrerweise 1 und 7, und wenn gerade diese Filme von allen, auch von den vermeintlichen Trekkies welche die Serien so geliebt haben, so auf die Fresse kriegen, dann muss man sich eben auch nicht wundern dass der Reboot genau das nicht macht, sondern eben First Contact in Gut. Das einzige wo First Contact die Nase vorn hat, ist das Fragment des Antagonisten, die quasi jeder Reboot-Teil fahrlässig vor die Wand fährt.
Lustigerweise hat aber auch im Aspekt der Antagonisten, Teil 1 und Teil 7 die mit Abstand stärksten Vertreter am Start. Teil 1 eben mit dem Turnaround wo sich alles als Missverständnis herausstellt und man eben so die Brücke zum klassischen Konflikt der Menschheit und anderen Rassen schlägt (Teil 4 ist da im Endeffekt in diesem Aspekt auch nur Teil 1 in grün), und mit Teil 7 den am besten ausgearbeiteten "echten" Bösewicht der gesamten Reihe. Mit einer glasklaren und nachvollziehbaren Motivation, einer nachvollziehbaren ethischen Degenerierung, und im Verbund mit dem Klassiker des bizarren Weltraumphänomens welches den Schurken dazu treibt eine ganze Zivilisation auszulöschen, und nicht weil er schlecht geschissen hat oder ihm jemand sein Förmchen weggenommen hat, sondern aus blindem Egoismus der innerhalb dieser Sci-Fi-Logik des Nexus absolut schlüssig motiviert ist. Das ist brillant.