| Tolles Staffelende (ACHTUNG: Spoiler nicht markiert!) |  |
Die sechste Saison hat mich durch die letzten drei Folgen wieder richtig begeistert! Handwerklich, v.a. die Regie in der letzten Episode, war das schon seeeeehr fein - ich bin für das Serienfinale (afaik Staffel acht?) nun wieder etwas besserer Dinge.
Warum? Durch Folge 10 wurde mein größtes Problem mit Game of Thrones weitestgehend entschärft: Viele Handlungsstränge wurden durch die Explosion vollständig oder zumindest weitestgehend eingedampft. Das war richtig angenehm, v.a. da der imo nervige Religions-Strang in King's Landing wohl endgültig der Vergangenheit angehören dürfte. Spitze! Natürlich gibt es noch immer (zu) viele Subplots, doch jetzt können das die Produzenten wohl besser handhaben. Denn Season 6 hat mich zwischendurch richtiggehend genervt. Da war einfach zu viel los, zu wenig Screentime um die Themen entsprechend zu verarbeiten (oft wurden sie gar nur angerissen), wodurch zumindest für mich ein unbefriedigendes Gefühl nach so mancher Folge zurückblieb. Die Macher hatten einfach das Problem der ausufernden Handlung und konnten es weitestgehend nicht lösen um narrativ etwas Überzeugendes zu liefern.
Ansonsten haben mich auch kleinere Dinge gestört: Der Arya-Handlungsstrang war auf so vielen Ebenen verschwenderisch erzählt. Bis zur letzten Szene mit ihr in S06E10 hätte man alles davor deutlich reduzieren müssen. Aber da wurden hier schon genug Worte verloren.
Das Problem der fragwürdigen Darstellung von Weite und Zeitgefühl (siehe Äste weiter unten) habe ich auch wahrgenommen. Generell bin ich sehr tolerant was das in Filmen und Serien angeht, doch speziell in Staffel 6 von Game of Thrones ist mir das negativ aufgefallen. Okay, es ging endlich etwas weiter und ich sehe das im Grunde wie token, doch da haben die Filmschaffenden einfach ein gutes Gespür für Timing, Pacing und Balance zwischen den Szenen missen lassen. Ob das akkurat (Bücher) ist oder nicht mag ich mangels GoT-Buchkenntnisse nicht beurteilen. Und es ist mir auch vollkommen egal, da ich GoT als Fan von gutgemachten Serien rezipiere. Im Verlauf der sechs Staffeln haben sich da einfach einige Dinge angehäuft, die mich wohl kumulativ gerade in den letzten Wochen angezipft haben. Dadurch hat sich bei mir eine gewisse emotionale Distanz zur Serie aufgebaut.
Zum Glück hat sich das negative Gefühl während der letzten zwei bis drei Folgen wieder ins Positive verschoben :-)