Thema:
The Last Ship (Serie) flat
Autor: Slapshot
Datum:05.08.15 10:17

America fuck yeah!

Ein Endzeitszenario, dessen Handlung größtenteils auf dem Deck eines Zerstörers der US Navy stattfindet. Gleichzeitig ist dieses Schiff (natürlich) die letzte Hoffnung der Menschheit.

Die Serie selbst ist sauber in Szene gesetzt worden. Gedreht wurde mit Unterstützung der Navy unter anderem auf einem echten Zerstörer. Was man dann halt auch an der einen oder anderen Stelle merkt. Wer US-Patriotismus in Filmen und Serien nicht mag, der mag auch die Serie nicht.

Auf der anderen Seite ist das Endzeitszenario stimmig in Szene gesetzt. Lässt man den Patriotismus mal bei Seite, dann bleibt eine spannende Geschichte, die speziell ab Ende der ersten Staffel und in der zweiten Staffel nochmal Fahrt aufnimmt. An der Stelle wird auch der Patriotismus-Faktor zurückgefahren und Amerika ist nicht mehr zwingend das "land of the free".

Dem gegenüber steht eine Schiffsmannschaft vom Reißbrett. Viele Charaktere, die trotz Screentime so gar nicht im Gedächtnis bleiben.

Der Captain selbst ist natürlich ein strammer Patriot, der nur das beste für sein Land im Sinn hat und dafür bereit ist, der Welt den American way of life näher zu bringen. Da gibt's keine Ecken und keine Kanten. Und muss er doch mal eine unbequeme Entscheidung treffen, quittiert er das mit einem zerknautschten Gesichtsausdruck. Aber ich mag den. Ist ja nicht so schlimm mal jemand zu haben, der nur das Beste im Sinn hat. Es gibt mittlerweile schon genug Anti-Helden, Drecksäcke und Intriganten in Serien und Filmen.

Die Motive der Bösewichte sind halbwegs nachvollziehbar, am Ende geht's aber immer um Macht. Jeder will einen Stück des postapokalyptischen Kuchens abhaben und jeder ist dafür bereit, über Leichen zu gehen.

Dieses "ein einsames Schiff auf der Suche nach irgendwas" erinnert nicht selten an ein typisches SciFi-Szenario. Statt des Zerstörers könnte das auch ein Schiff der Föderation sein. Die Captains der Sternenflotte sind ja auch in der Regel ohne Fehl und Tadel. Und wenn ich jetzt die bösen Russen der ersten Folgen der ersten Staffel durch Romulaner ersetze, hab ich tatsächlich ein klassisches Star Trek-Szenario, nur eben in einer fiktiven Gegenwart.

Aber lange Rede, kurzer Sinn: ich mag die Serie. Ich mag die gut inszenierten Action-Szenen, ich mag das Szenario, ich mag die relativ guten Effekte und ich mag den Cast. Zumindest die, an dich ich mich erinnern kann.


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