Thema:
Mr. Robot (Serie) flat
Autor: BigMR
Datum:29.05.15 14:17

[http://www.imdb.com/title/tt4158110/]

In einer Gesellschaft, in welcher ein Großteil der privaten und Wirtschaftswelt in der virtuellen Ebene existiert, in welcher Finanzen aus Bits und Bytes bestehen und Konzerne der IT-Branche mehr Zugriff auf persönliche Daten, Verhaltensweisen und Geheimnisse haben, als sich dies die Stasi je hätte vorstellen können, begleiten wir einen unscheinbar wirkenden Angestellten einer IT-Sicherheitsfirma.

Namentlich Elliot, geleitet uns dieser Charakter durch seine Welt, in dem er einem fiktiven Ich die Geschehnisse und Begebenheiten aus seiner Perspektive erzählt und kommentiert. Elliot ist nur schwer in der Lage soziale Kontakte zu knüpfen oder diese zu pflegen, leicht paranoid, leidet unter Angststörungen, hat einen Hang zur Schizophrenie und ist nach seinem Berufsalltag eine Art Internet-Hacka-Batman. Er lernt Leute kennen, in dem er alle virtuell verfügbaren Informationen über diese erhaXort, sich anhand dessen ein Urteil über diese bildet und daraus seine Konsequenzen für diese Person zieht.

Elliot lebt also in seiner ganz eigenen Welt, Tagsüber IT-Nerd, des Abends/Nachts IT-Batman. Seine Kindheitsfreundin Angela ist Abteilungsleiterin in der Firma und offenbar der einzige Mensch, mit dem er einigermaßen normale soziale Interaktion pflegt und nebenbei auch noch tiefere Gefühle hegt.

Christian Slater spielt eine Verschwörungstheoretiker IT-NERD-Version von Christina Slater, eine Art verlotterte, verpeilte Version von Matrix-Morpheus, nur ohne diese ganze lederfetish Pillenkacke.

Über die gesamte Laufzeit des Piloten wird immer mal wieder der Kamerafokus aus der eigentlichen Szene genommen und auf Elliot gerichtet, das Gespräch akustisch in den Hintergrund gerückt und man taucht in die erläuternd beurteilenden Kommentare von Elliots innerer Stimme ein.

Das alles erzeugt einen sehr geilen, strangen Vibe, der sich über die imo herausragend gute darstellerische Leistung von Rami Malek(Elliot) fantastisch transportiert.

In der ersten Stunde wird auch eine enorme Erzählgeschwindigkeit vorgelegt und es passiert eine Menge, ohne jedoch zu viel zu erklären.

Mir hat es ausgezeichnet gefallen, allerdings sehe ich auch die Gefahr, sich zu schnell in Verschwörungstheorien zu verstricken und von der Story nur noch dämlich zu werden, ich hoffe die Schreiberlinge haben da bereits eine ganz konkrete Vorstellung. Sollten sie es aber tatsächlich schaffen, den Fokus auf Elliot beizubehalten und seine teils abstrakte Sicht auf die Dinge, dieses mittendrin und dennoch distanziert, auch filmisch weiter so zu transportieren, wird das richtig richtig geil!

Unbedingt mal ansehen!


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