Thema:
Feines Debut (Spoilers!) flat
Autor: tikiman
Datum:17.05.15 23:12
Antwort auf:Ex Machina von Knight

Hätte ich nicht gewusst, dass der Film von Alex Garland ist, hätte ich ja auf Danny Boyle getippt. Erinnert stilistisch und atmosphärisch sehr an Trance und Sunshine. Liegt ja auch nahe, immerhin hat Garland 3 Scripts für Boyle geschrieben. Aber keine Ahnung ob die deswegen Buddies sind.

Den Cast hab ich mir vorab nicht angesehen und war schwer überrascht, dass Nathan von Oscar Isaac gespielt wurde. Da wäre ich niemals drauf gekommen, dass das derselbe Schauspieler ist der auch Llewyn Davis gespielt hat, Respekt!

An wen erinnert mich Alicia Vikander? Emilia Clarke? Oder Emily Blunt? Fast wie die perfekte Symbiose aus beiden, oder?

Film an sich cool, interessantes Thema, gut umgesetzt, quasi wie der Kemper-Vogt-Test aus Blade Runner als eigenständiger Film. Das Erschaffen einer wirklich sich selbst bewussten KI erhält hier nicht nur eine philosphische, sondern auch eine moralische Tiefe. Dürfen wird das überhaupt? Und wozu, zu welchem Zweck? Was machen wir mit so einer KI? Freilassen oder wie einen Gefangenen halten? Letztlich ist es aber auch nicht ganz eindeutig ob Ava wirklich "lebt" oder eben doch nicht nur eine überzeugende Simulation menschlichen Verhaltens darstellt. Letztlich entpuppt sich ihr Vorgehen als kühl kalkulierend.

Das Ende...nun, war schon okay, also speziell das Ava dann letztlich auch Caleb nur ausgespielt hat fand ich cool, aber dass die dann doch noch zu Killer-Robotern werden mussten hätte imo nicht sein müssen, das fand ich ein wenig unelegant und klischeehaft. Geschickter hätte ich vielleicht gefunden, wenn Ava Caleb soweit manipuliert hätte dass er Nathan umbringt, also beide gegeneinander ausgespielt hätte.

Aber nichtsdestotroz ein guter Film, für SciFi-Fans die es auch gerne mal etwas philosophischer mögen durchaus obligatorisch. Langsam erzählt, aber defintiv sehr spannend und auch irgendwie creepy. Sogar ein paar wohldosierte lustige Momente sind drin.


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