Thema:
Re:schlechter als Teil 1 [SPOILER] flat
Autor: Knight
Datum:14.08.14 21:59
Antwort auf:Re:schlechter als Teil 1 [SPOILER] von Pezking

>>Diese Erklärung hört sich halt recht weit hergeholt an und hat es auch nicht einfacher da dieser Dreyfus kein ausgefeilter Charakter ist sondern lediglich ein wandelndes, blasses Klischee darstellt. Und weil die Affen eben KEINE Gefahr darstellen - das machen sie mit ihrer Demonstration klar. Ich kann diese Sequenz nicht anders auffassen, sorry.
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>Die Affen waren passiv eine Gefahr, weil sie den Menschen (ohne es zu wissen) den Zugang zum Damm verwehrten! Um an diese überlebenswichtige Energiequelle zu kommen, brauchten sie die Erlaubnis der Affen (was nach dem Aufmarsch unwahrscheinlich erschien), oder die Affen müssten aus dem Weg geräumt werden.
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>Und während dieser Krise tickt auch noch permanent gnadenlos die Uhr. Dreyfus konnte im Sinne der Menschen einen Militärschlag nicht komplett ausschließen. Und obwohl er seine Meinung nicht teilte, gab er trotzdem Malcolm drei Tage Zeit, um dieses Dilemma doch noch zu einem friedlichen Ende zu bringen.
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>Wäre Dreyfus so drauf gewesen, wie Du es Dir einredest, hätte er Malcolm ausgelacht und sofort angegriffen.


Wir brauchen uns wohl nicht darüber zu streiten, dass seine Handlung schlussendlich zum Krieg geführt hat, oder? Da lässt einem der Plot keinerlei Spielraum. Und auch nicht darüber, dass er keine Sekunde an Malcolm Plan geglaubt hat, sonst hätte er nicht kurz nach dessen Abreise zu den Waffen gerufen. Er war ein arroganter Arsch der für seine Vision der menschlichen Gesellschaft über Leichen gegangen wäre. Er war das brutale Tier und Ceasar ihm charakterlich komplett überlegen. Etwas anderes habe ich von ihm nicht gesehen, tut mir leid.

>>Meiner Meinung nach wäre es aber ein weit interessanterer Film geworden wenn man es mit einer Koexistenz probiert hätte. Das grosse Drama hätte dann im nächsten Teil stattfinden können (und natürlich die Abspaltung von Koba zum Ende dieses Teils) aber bitte nicht ausgelöst durch einen Damm der die einzige Energiequelle in und um ganz San Francisco darstellen soll.
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>Warum nicht? Überlebenswichtige Ressourcen sind der Auslöser unzähliger Konflikte. Die Abhängigkeit davon kann zu Kriegen führen, die eigentlich niemand führen will.


Malcolm an Dreyfus Stelle hätte den diplomatischen Weg nicht so einfach aufgegeben. Leider traut man sich aber nie solche Personen in diese Position zu stellen - oder man ist als Drehbuchschreiber der Herausforderung dazu nicht gewachsen.

>>Und genau diese Chance hat er ihm nicht wirklich gegeben. Kaum war Malcolm ausser Haus hat er schon angefangen Kriegsvorbereitungen zu treffen - er war da definitiv das miesere und misstrauischere Monster als Koba.
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>Sorry, aber das ist doch Stuss. Dreyfus hat zwei Wochen Zeit, bis den Menschen Strom und Benzin ausgehen. Er gibt Malcolm drei Tage Zeit für seinen Plan B und kündigt an, nach Ablauf dieser Frist anzugreifen. Selbstverständlich nutzt er die Zwischenzeit, um diesen möglichen Angriff dann ggf. auch durchführen zu können - was soll er denn sonst machen?


Hirn einschalten und die Situation rund um die Affen richtig einschätzen. Einer seiner Männer trug schliesslich die Schuld am Aufmarsch der Affen. Die Aggression ging von Menschenseite aus also muss man dafür auch die Verantwortung übernehmen und alles daran setzen um mit ihnen eine friedliche Lösung für das Problem zu suchen. Er lässt sich ja noch nichteinmal dazu herab mit Malcolm mit zu gehen. Was soll mir dazu anderes einfallen als Kriegstreiber?

>Das heißt doch noch lange nicht, dass er geplant hat, irgendjemanden zu verraten? Dreyfus hielt sich an seine Versprechen, und Malcolm war mit seinem Team erfolgreich, worauf Dreyfus doch wohl offensichtlich höchst erleichtert und glücklich wirkte.
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>Glaubst Du ernsthaft, der hätte die Affen danach trotzdem angegriffen?


Das ist die Frage. Hätte der Film einem doch nur die Chance gegeben das herauszufinden. Mir ist klar, dass der Konflikt für die Geschichte unausweichlich war, mich stört lediglich das wie.

>>Ehrlich, ich habe von dieser schwarz/weissen Darstellung ernstzunehmender Antagonisten schlicht und ergreifend die Nase voll - gerade wenn es sogar Marvelfilme schaffen ausgefleischtere Gegenspieler zu kreieren.
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>Dreyfus ist alles, nur kein eindimensionaler Kriegstreiber. Ich verstehe echt nicht, wie man auf diesen Trichter kommen kann. Er ist vielleicht kein Held, aber er fällt dem Helden auch nicht in den Rücken oder zieht sonst irgendwelche krummen Touren durch.


Das werden wir uns kaum noch einig werden. :)

>>Zielübungen? Die haben mit MGs fröhlich Magazine leergeballert! Sowas nennt man Zielübungen?
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>Ja. Das sah doch eindeutig wie eine provisorische Shooting Range aus.
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>>Und auch da mussten die zwei Idioten den Affen WIEDERHOLT als "dummen und blöden Affen" betiteln. Sowas empfinde ich als schlechte Schreibe.
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>Koba hat doch genau das bezweckt? Er stellte sich dumm und harmlos und erreichte so, dass die beiden Wachleute ihn nicht mehr als Gefahr betrachteten. Was ist daran eine schlechte Schreibe?


Weil die Typen ihn wie einen dummen Affen behandeln und betiteln! Warum können sie nicht einfach zur Abwechslung einmal anständige und freundliche Charaktere sein? Die Menschen in der Stadt und der Affenhasser tun ALLES um den Konflikt möglichst schnell voranzutreiben und zum Krieg werden zu lassen - DAS ist dumme und arschlahme Schreibe.

>>Auch da hatte ich eher ein umgekehrtes Gefühl. Es waren nur wenige Affen die willens waren Koba einfach so zu folgen. Die allermeisten folgten ihm aus purer Angst.
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>Die meisten Affen folgten Koba zunächst, weil sie glaubten, die Menschen hätten sie angegriffen und Caesar ermordet. Da war natürlich die Kacke am dampfen. Koba fing erst an, mit Angst zu regieren, nachdem er mit seinen Taten seine geringe natürliche Autorität selbst torpedierte und andere Affen es wagten, seine Befehle in Frage zu stellen.
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>Caesar genoss den Respekt und das Vertrauen der Affen, daher folgten sie seinen Befehlen, trotz eventueller Zweifel an ihrer Richtigkeit. Sogar sein Sohn stellte ihn doch in der ersten Hälfte des Films laufend in Frage! Hätte Caesar den Angriff auf die Menschenenklave befohlen, wären sie ihm ohne jeden Zweifel in die Schlacht gefolgt, und dabei hätte er nicht mit Angst und Schrecken regieren müssen.
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>Caesar ist eine starke Persönlichkeit mit natürlicher Autorität und dadurch in der Lage, primitiven Gefühlen nicht unüberlegt zu folgen. Und solange er das Sagen hatte, konnte er sein friedliches Weltbild auf sein ganzes Volk projizieren.


UND auf Koba. Das ist mein Punkt. Hätten die schlecht geschriebenen Menschen ihm den Grund nicht auf einem Silbertablett serviert gehabt wäre Koba auch nicht durchgestartet und Ceasar in den Rücken gefallen.

>Aus diesem Grund sah Koba ein, dass er Caesar beseitigen und dessen Weltbild der friedlichen Koexistenz vor aller Augen zerstören musste, indem er einen angeblichen Angriff der Menschen inszenierte. Und das feuerte natürlich buchstäblich die latente Angst vor den Menschen an.

Was durch die hassenden Menschen ausgelöst wurde - war eben der einfachste Weg zum Ziel. Und das kreide ich den Autoren genau an.

>Und schließlich musste auch Caesar selbst sich eingestehen, dass es kein Naturgesetz ist, dass kein Affe einen anderen Affen tötet, sondern dass er alleine die Affen auf diesem Kurs hielt.

Das ist ja immer die Aufgabe der Guten - leider hatten die Menschen aber keinen solchen in dieser Position, sondern einen Koba...ohne Hintergrundgeschichte natürlich.

>>Selbst Koba hat Ceasar als weisen Führer geschätzt - hatte aber natürlich einen sehr guten Grund sich beim kleinsten Fehlverhalten der Menschen gegen ihn aufzulehnen.
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>Carver war der einzige Mensch, der ein Fehlverhalten an den Tag legte, und iirc war Koba gar nicht dabei, als man dessen versteckte Knarre entdeckte.


Was spielt denn das für eine Rolle? Er ist ja eben kein Idiot und MUSSTE das doch mitbekommen.
Und wie dämlich und faul geschrieben ich alles rund um Carver emfpinde muss hier nicht nochmals wiederholt werden.

>>Ich hätte mir wenigstens gewünscht, dass die menschlichen Bösewichter genauso gut aufgebaut worden wären wie er - das hätte den ganzen Film für mich sehr viel besser gemacht.
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>Es gab nur einen menschlichen Bösewicht: Carver. Und ja: Das war ein furchtbar eindimensionaler und berechenbarer Charakter. Wenigstens war er keine Hauptfigur.


Weil Dreyfus also in der einen Szenen geflennt hat ist er weniger eindimensional und schlecht wie Carver? Aha.

>>Wie gesagt, er war glaubwürdig aufgebaut und hatte alles Recht die Menschen zu hassen (ganz im Gegensatz zu den Menschen die ihre quasi-Ausrottung doch tatsächlich auf die Affen geschoben haben! Noch so ein dummer Menschenmoment.)
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>Das war Carver, und die anderen hielten ihn zusehends für einen ausgemachten Trottel.
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>>Dennoch hatte ich das Gefühl wurde er mehr willens den Menschen dennoch eine Chance zu geben und Ceasar zu folgen als es bei Dreyfus und dem Arschloch (Gott wie ich diese Form von Figur hasse) der Fall gewesen ist.
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>Sorry, aber ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man auf den Trichter kommen kann.


Weil es sein Verhalten impliziert hat?

>>Ne, sag das mal Dreyfus! Hätte er keine Kriegsvorbereitungen getroffen wäre Koba friedlich wieder abgezogen und hätte sich ein wenig beschämt am Arsch gekratzt.
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>Was hat Koba denn entdeckt? Ein riesiges Waffenlager mit in Kisten verstauten MGs, sonst nix. Du tut geradezu so, als hätte Koba gesehen, wie sich bis an die Zähne bewaffnete Legionen auf den Weg in die Wälder machen!


Nicht wahr? Wie hätte man bei dem Anblick auch nicht auf die Idee kommen können was Dreyfus als nächstes geplant hat? Wie kann man das bitte nicht als Provokation auffassen?

>>Warum die Menschen genau so verzweifelt gewesen sind entzieht sich mir ebenfalls - nichts hat sie wirklich bedroht - abgesehen vom Virus gegen welches sie offensichtlich resistent waren.
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>Der Wegfall von Elektrizität ist nicht so wahnsinnig sexy. Man hätte sich schon gerne die Chance erhalten, andere Kolonien mit Überlebenden zu kontaktieren und damit berechtigte Hoffnung zu haben, die Welt irgendwie wieder zu reparieren.
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>Und dann erfährt man plötzlich noch von tausenden intelligenten und sprechenden Affen in den umliegenden Wäldern. Die auf Pferden reiten. Dieses ganze Szenario ist alles andere als beruhigend.


Gut ich habs verstanden, in solch einem Fall reagiere ich lieber mit Aggression als mit Diplomatie. Scheint ja offensichtlich die klügere Entscheidung zu sein. Hat man ja auch gesehen.


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