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Autor: | HomiSite | ||
Datum: | 26.08.12 19:26 | ||
Antwort auf: | Durchgezockt Nr. 27 von nukemduke | ||
Wie schon den Vorgänger (und Überraschungshit) hab ich Arkham City nun arg verspätet gespielt. Die Erinnerung an Arkham Asylum ist schon etwas verblasst, aber als Fazit: Beides sehr tolle Spiele! SPIELWELT Die deutlichste Änderung ist ja die Vergrößerung der Spielwelt hin zu eine Art Closed Open World :-). Die Idee eines Gefängnisstadtteils hat mir gefallen und irgendwie ist es auch cooler und passender, wenn man als Batman auch in Straßenschluchten für Angst und Schrecken unter den Bösen sorgen kann und besser als Spider-Man über die Dächer jagen kann - toll! Trotzdem war ich zu Beginn völlig überwältigt und die Freiheit schadet etwas der Spielerführung (Rette X! - Nö, ich werd erstmal hier schauen. Oder da...). Eine weitere Vergrößerung Richtung Sandbox in einem möglichen dritten Teil halte ich jedoch für problematisch. Zum einen ist es einfach besser, wenn quasi jeder ein Gegner ist (obwohl ich gerne mit dem Bathaken mich an einer Häuserwand hochziehen würde und einen aus dem Fenster schauenden Bürger ein "Schlafen Sie weiter" zuraunen möchte ;-). Zum anderen wurde jetzt schon viel Platz kaum richtig genutzt bzw. eher vom Spieler gewürdigt. Rocksteady hat aber keine Füllergebiete gebaut, sondern viele ausdruckstarke Locations gebastelt. TECHNIK Arkham City sieht fantastisch aus, manche Charaktermodelle brillant. Trotz der Stadt und höheren Sichtweite lief es fast immer flüssig, kaum auffällige Texturnachlader. Für mich eines der gelungensten Spiele auf der Xbox. Die Musik wirkt auf meinem HDTV ohne externe Boxen nicht besonders. BEDIENUNG Obwohl das Kämpfen und Fortbewegen an sich sehr einfach geht, wird das Joypad mit fortschreitender Spieldauer schon ziemlich überladen. Auch weiß ich nicht, ob so viele Doppelbelegungen oder Tastenkombinationen (z.B. fürs Ausschalten von Gegnern) nötig gewesen wären, da hätte man vielleicht etwas vereinfachen können - das war schon einer meiner Kritikpunkte am zum Vorgänger. Dieser Bat-Visor ist übrigens immer noch zu mächtig bzw. ist die Grafik so detailliert bzw. man bei Rätseln darauf angewiesen, dass ich wie im Vorgänger sehr oft nur in der Sicht unterwegs war. SPIELVERLAUF Die paar neuen Nebenquests fand ich gelungen, auch wenn ich nicht alle der Nebenstorylines beim ersten Durchspielen erledigt hatte (weil's bei z.T. nicht weiterging oder ich irgendwas übersah). Die Riddler-Rätsel sind IMO komplexer und variantenreicher und teils durchaus "kopfnussig". Ich war bis zum Abspann erst kurz vor der dritten Geisel! Richtig ärgerlich finde ich Catwoman. Weil ich das Spiel ausgeliehen hatte, spielte ich ohne sie - aber bei jedem Spielstart fragt mich das Game, ob ich sie nutzen will! Dann wird man mit Riddler-Fragezeichen und Herausforderungen noch stets daran erinnert, dass es diese Figur gibt. Positiv (oder negativ?): In der Kampagne spielt Catwoman quasi keine Rolle! Wie schon gesagt fand ich die Steuerung in Kämpfen manchmal etwas zu überladen, aber das Kampfsystem bleibt im Kern herausragend und passt einfach zu Batman. Wie schon im Erstling hab ich aber oft Probleme, in den Flow zu kommen. Manchmal null Sorgen, dann muss ich vor allem Massenschlachten zigfach spielen. Die sind übrigens trotz Bat-Gimmick-Einsatz schwerer als jeder der viel zu einfachen Bosskämpfe! Hass pur: Gezieltes Fliegen! Bei diesen VR-Missionen sah ich kein Land, nachdem ich die ersten für das bessere Fortbewegen erledigt hatte. Dass die im Vergleich zur Vogelscheuche im Vorgänger schwächeren Traummissionen darauf bauen... FINALE/FAZIT (SPOILER): Bei manchen hatte AC Enttäuschung auf hohem Niveau hervorgerufen (warum noch mal?), ich kann mich dem nicht anschließen. Aber ich sehe trotz gefühlt mehr Möglichkeiten auch keinen Quantensprung. Viele Gimmicks und Fähigkeiten braucht man nicht wirklich oder kann sie selten einsetzen (bzw. wird nicht dazu gewzungen), die offene Spielwelt steht manchmal der Handlung im Weg und man wird teils auch oft hin- und hergeschickt bzw. abgelenkt. Was mich erstaunt hat: Ich fand in Arkham Asylum das Ende zu gerusht und genau das ist auch jetzt der Fall. Das Protokoll 10 wird überraschend schlecht präsentiert, dass Strange die Insassen zusammenschießen lässt, hat bei mir deshalb nicht so gewirkt. Und Strange selbst war am Ende eine Enttäuschung und der finale Kampf gegen Clayface zwar wie alle nett, aber zu leicht. Überraschend aber, dass das Spiel offenbar sehr viele Figuren tötet! Aber wieso widmet sich Batman lieber dem Joker als seiner geliebten Talia?! Also Dramaturgie-Fail am Ende. Insgesamt aber ein tolles Action-Adventure im Metroidvania-Umfeld mit beeindruckender Technik und Spielwelt, dem nur etwas Zug fehlte. PS: Die ganzen Zusatzspielmodi hab ich nicht probiert, aber ich werde noch ein paar Riddler-Rätsel lösen und Sidestorys verfolgen. |
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